Mozambique, ein beliebtes Reiseziel mit kilometerlangen schneeweißen Sandstränden und türkisfarbenem Wasser. Im Gegensatz dazu eine arme Bevölkerung, die mit hohen Preisen zu kämpfen hat.
Der Grenzübergang von Zimbabwe nach Mozambique war mal wieder zügig und problemlos, jedoch mussten wir stolze 80 USD pro Person für das Visum bezahlen. Von Mutare fuhren wir ohne Zwischenstopp durch bis nach Inhassaro ans Meer. Zum einen wollten wir uns von den herbstlichen Temperaturen in Zimbabwe wieder aufwärmen und zum anderen haben wir von anderen Reisenden gehört, dass der dazwischen gelegenen Gorongoza Park aufgrund von Wilderei nicht viele Tiere zu bieten hat. Wilderei scheint nicht nur in Zimbabwe ein großes Problem zu sein, sondern auch Mozambique leidet sehr stark darunter. Zum Teil kann man es der armen Bevölkerung nicht verübeln, allerdings wird nicht wegen Hunger sondern überwiegend aus Profitgier gejagt. Der Schaden, der damit angerichtet wird, ist über Jahrzehnte oder niemals mehr gutzumachen.
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Nach Inhassaro muss man nicht reisen. Uns hat weder der Ort noch der Strand gefallen. Deshalb ging es gleich am nächsten Tag weiter nach Pomene und dort fanden wir ein kleines Paradies vor. Alleine die Anfahrt durch das Pomene National Reserve war herrlich. Allerdings kann die herausfordernde Tiefsandstrecke ohne Allrad nicht bewältigt werden. Das letzte Stück bis zur Campsite ging an einem kilometerlangen abgeschiedenen Strand entlang. Unsere Campsite Pomene (GPS Koordinaten S22.92276 E35.58506) war einsam am Ende einer Landzunge gelegen und da keine Hauptreisezeit war, waren wir fast alleine. Wie überall an den Sandstränden von Mozambique kamen jeden Morgen einheimische Frauen bei uns vorbei und verkauften Brot, Obst und Gemüse und abends wurde uns frisch gefischter Fisch gereicht, den wir sofort auf den Grill legen konnten. Im Nachhinein gesehen, hätten wir uns die restlichen Strände sparen können, da uns Pomene mit Abstand am besten gefallen hat. Auch wenn es noch so schön war, juckte uns die Abenteuerlust wieder nach fünf Tagen und wir fuhren weiter. Vor unserer Abfahrt machten wir noch einen Zwischenstopp an einer Hotelruine mit einer grandiosen Lage am anderen Ende der Bucht. Das Hotel wurde 1975 geschlossen und steht, was für uns vollkommen unverständlich war, trotz besten Voraussetzungen immer noch zum Verkauf. (Siehe Fotos.)
Auf Empfehlung fuhren wir für einen Tag nach Morrungulo, jedoch, wie schon erwähnt, konnte der Strand und die Campsite (GPS Koordinaten S23 13.941 E35 29.506) lange nicht mit Pomene mithalten. Und so fuhren wir weiter nach Tofu und Barra. Wir hatten wieder eine wilde Tiefsandstrecke ausgesucht, die an einsamen Dörfern vorbeiführte. Jedoch schien die Strecke zur Hauptreisezeit von sehr vielen Touristen befahren zu sein, denn es erinnerte uns ein bisschen an Äthiopien. Die Kinder standen bettelnd am Straßenrand und es flog sogar wieder ein Stein (wir nahmen mal an, dass das unbeabsichtigt war). Als unser Auto sich durch den Tiefsand kämpfte, versuchten die Kinder sich an unser Auto zu hängen, um ein Stück mitgezogen zu werden. Das gefährliche Intermezzo schien für die Kinder eine kleine Mutprobe zu sein, jedoch war das für uns weniger ein Spaß. Tofu ist bekannt für sein türkisfarbenes Wasser und die hervorragenden Tauch- bzw. Schnorchel-Möglichkeiten. Für uns war der Ort viel zu touristisch und wir konnten keine schön gelegene Campsite finden. Deshalb sind wir nach langem Suchen nach Barra weitergefahren zu der Bayview Lodge (GPS Koordinaten S23 47.092 E35 29.915).
Weiter ging es nach Bilene um Anton, den Bruder von einer Freundin von Viktoria, zu besuchen. Anton hat mit seiner Frau Lee vor zehn Jahren die Bilene Lodge (GPS Koordinaten S25 15.258 E33 20.578) an einer Lagune aufgebaut. Wir blieben dort drei Tage und erkundeten die Gegend zu Fuß und mit dem Kajak. Da wir nach zwei Wochen genug Strand gesehen hatten, sind wir nicht mehr weiter südlich gefahren. Von Anton und Lee haben wir den super Tipp bekommen, über den Länderverbindungspark Limpopo/Krüger National Park von Mozambique nach Südafrika einzureisen und das hat wunderbar geklappt. Im Limpopo Park konnten wir nur Kühe entdecken und wunderten uns, warum dieser Nationalpark genannt wird, denn für Kühe ist eigentlich kein Platz im Park. Wir konnten nur vermuteten, dass die Impalas, die normalerweise immer zu sehen sind, bereits von der hungernden Bevölkerung aufgegessen wurden. Wir übernachteten noch einmal auf einer Campsite im Limpopo Park mit schönem Blick auf einen See, da wir zu spät am Limpoto Entrance Gate ankamen. Campismo Aguia Pesqueira GPS Koordinaten S23 51.544 E32 00.532). Ein Grenzübergang ist nur möglich, wenn man vor 12:00 Uhr mittags dort ankommt.
Überall in Mozambique stellten wir fest, dass die Menschen nicht so herzlich und aufgeschlossen uns gegenüber waren wie in anderen afrikanischen Ländern. Es dauerte immer ein bisschen, bis wir ein Lächeln aus den Menschen herauslocken konnten. Jedoch waren die Einheimischen sehr diskret und überhaupt nicht aufdringlich. Wir nahmen an, dass dies entweder noch auf die Nachwehen des Bürgerkrieges zurückzuführen ist oder auf die Massen an Touristen, die zum Teil nicht gerade freundlich mit den Einheimischen umgehen. Unfassbar waren für uns die unglaublich hohen Preise für Lebensmittel auf den Straßen und Supermärkten sowie den Campsites. Es ist uns immer noch ein Rätsel, wie die Einheimischen die Lebensmittel bezahlen können. Von vielen anderen Reisenden haben wir gehört, dass sie in Mozambique beklaut oder ausgeraubt wurden. Wir hatten vielleicht Glück, jedoch waren wir übervorsichtig und ließen unser Auto keinen Moment ungeschützt aus den Augen. Die zwei Wochen Mozambique haben wir sehr genossen, jedoch gab es außer Strand nicht viel mehr zu erleben.
Unsere Highlights:
- Der grandiose Strand von Pomene
- Das türkisfarbene Wasser von Tofu mit dem Tauch- und Schnorchelparadies
- Die schöne Natur von Bilene…..