In Europa sind wir was Grenzen betrifft sehr verwöhnt. Meist weist nur noch ein Schild darauf hin, dass gerade eine Grenze passiert wurde. Anders sieht es in Afrika aus. Grenzen sind dort niemals einfach zu überfahren und bei manchen ist es gänzlich unmöglich. Das liegt an verschiedenen Gründen: 1. Die diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern wurden abgebrochen. 2. Die Grenzstreifen sind vermint. 3. Der wichtigste Grund ist, dass es in diesen Grenzregionen brandgefährlich ist. Wenn eine Grenze für die lokale Bevölkerung geöffnet ist, heißt das noch lange nicht, dass sie auch für Touristen und Ausländer passierbar ist. Dieses Grenzproblem ist im nördliche Afrika größer als in zentral- und südlichen Afrika.
Die drei Trans-Sahara Routen
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Westroute durch die Sahara
Sicherheit: Die sicherste Route
Marokko – Westsahara – Mauretanien – Senegal
Diese Route ist im Moment die einfachste. Außer einem vier Kilometer langen Stück im Niemandsland zwischen Marokko (Westsahara) und Mauretanien (Achtung Minen), ist die gesamte Strecke geteert und gut zu befahren. Es ist im Moment die einfachste und sicherste Strecke, um die Sahara zu durchqueren.
Grenzübergang: Guerguarat (Westsahara / Marokko) und Nouadhibou (Mauretanien).
Die einzige Grenze, die im Moment geöffnet ist, ist die Grenze zwischen Guerguarat (Westsahara / Marokko) und Nouadhibou (Mauretanien). Die Grenze ist in beiden Richtungen geöffnet. Alle anderen Grenzen sind für Ausländer gesperrt. Es wird nicht empfohlen in Richtung Algerien zu fahren.
Zentral-Route durch die Sahara
Die Zentrale Sahara Route ist die legendärste und spektakulärste, die Sahara zu durchqueren. Allerdings ist es auch mit Abstand die gefährlichste Route. In letzter Zeit ist es immer wieder zu Überfällen und Entführungen gekommen.
Sicherheit: Die gefährlichste Route
Algerien – Mali und Algerien – Niger
Die legendärste und abenteuerlichste Route durch die Sahara.
Grenzübergang: Algerien Niger. Guezzam Richtung Assamakka
Die Grenze zischen Algerien, Niger in Guezzam (Algerien) nach Assamakka (Niger) ist in beide Richtungen geöffnet. Es wird empfohlen, diese Region nur im Militärkonvoi zu befahren.
Grenzübergang: Algerien Niger. Djanet Richtung Dirkou
Die Grenze Djanet (Algerien) nach Dirkou (Niger) ist theoretisch offen. Die Grenzregion ist extrem einsam und im Nord-Niger sehr gefährlich. Eine nigerische Genehmigung ist erforderlich.
Grenzübergang: Algerien Mali. Tanezrouft-Piste
Die Tanezrouft-Piste ist nach wie vor der Traum jedes Sahara-Fahrers. Die Grenze zwischen Algerien und Mali, Grenzübergang Dordj Moktar nach Tessalit ist theoretisch offen. Allerdings wird man von Algerien keine offizielle Genehmigung bekommen.
Ostroute durch die Sahara
Sicherheit: Nur über Fähre möglich (Grenzen vermint)
Ägypten – Sudan
Die Anreise nach Ägypten ist auf drei verschiedenen Wegen möglich. Entweder mit der Fähre nach Tunesien und durch Libyen nach Ägypten. Oder die Ostroute um das Mittelmeer herum, über Italien, Griechenland oder die Balkanroute, in die Türkei, weiter nach Syrien, Libanon, Jordanien bis nach Ägypten. Seit diesem Jahr gibt es eine Fährverbindung von Venedig nach Alexandria (Ägypten). Fahrt dauert 96 Stunden. Und eine Fährverbindung Syrien nach Ägypten mit 20 Stunden.
Grenzübergang: Ägypten Sudan. Assuan Richtung Wadi Halfa
Die Grenze ist die einzige Möglichkeit, von Ägypten per Landweg in den Sudan zu gelangen. Die Grenzregion zwischen Ägypten und Sudan ist eine der meist verminten Grenzen der Welt.
Reisen von Ägypten in den Sudan sind ausschließlich über den Grenzübergang von Assuan (Ägypten) nach Wadi Halfa (Sudan) auf dem Wasserweg über den Assuan-Stausee möglich. Im Sudan benötigen Ausländer Reisegenehmigungen mit Angabe von Reiseziel und Reisedauer, die in Khartum erhältlich sind. In den Hauptstädten der Provinzen werden Reisegenehmigungen in den Büros der Polizei ausgestellt, wenn man über den Landweg einreist. Der illegale Grenzübertritt (auch in die anderen angrenzenden Ländern) ist wegen des hohen Risikos und der unzureichend gekennzeichneten Minenfelder ausdrücklich abzuraten. Darüber hinaus riskiert man längerfristige Inhaftierung, die in afrikanischen Gefängnissen sehr ungemütlich sein können.
Trans-Afrika Nord-Süd-Routen
Trans-African Highway 2 (TAH 2), Algier-Lagos-Highway, 4.504 km, auch Trans-Sahara Highway: Die Strecke war bis auf die letzten 200 km Fahrspur vor Arlit im Niger bereits asphaltiert, allerdings sind bereits weite Teile der algerischen Strecke südlich von In Salah durch das Klima und den LKW-Verkehr so stark beschädigt, dass wieder auf die Pisten ausgewichen werden muss. Zudem behindern in diesem Bereich Grenz- und Polizeikontrollen verstärkt den Verkehr.
Trans-African Highway 3 (TAH 3), Tripolis-Windhoek-(Kapstadt)-Highway, 10.808 km: Diese Strecke hat die meisten Fehlstellen und muss auch in großen Teilen erneuert werden, da nur nationale Asphaltstraßen in Libyen, Kamerun, Angola, Namibia und Südafrika bis zu einem gewissen Grad benutzt werden können. Ursprünglich war Südafrika wegen der dort herrschenden Rassendiskriminierung nicht beteiligt. Inzwischen führt die Strecke aber bis Kapstadt.
Trans-African Highway 4 (TAH 4), Kairo-Gaborone-(Kapstadt)-Highway, 10.228 km: Die südliche Hälfte dieser Route ist fertiggestellt, aber im nördlichen Sudan, im nord-westlichen Äthiopien und in Nordkenia muss sie noch gebaut werden. Der Grenzübergang von Ägypten in den Sudan ist seit vielen Jahren geschlossen, aber eine Autofähre auf dem Nassersee kann genutzt werden. Wie auch beim TAH 3 war Südafrika ursprünglich von dieser Straße abgekoppelt, wurde aber inzwischen mit Strecken über Pretoria nach Kapstadt eingeschlossen. Mit Ausnahme der Strecke durch Äthiopien fällt die Route mit der britischen Planung einer Kairo-Kapstadt-Straße im frühen 20. Jahrhundert zusammen.
Trans-Afrika Ost-West-Routen
Trans-African Highway 1 (TAH 1), Kairo-Dakar-Highway, 8.636 km: Diese Straße führt hauptsächlich an der nordafrikanischen Mittelmeerküste entlang und setzt sich an der Atlantikküste von Nordwestafrika fort. Sie ist fast vollständig mit Ausnahme eines fehlenden Teilstücks in Mauretanien zwischen Nouakchott und Nouadhibou, wo es zurzeit nur eine Fahrspur in der Wüste gibt. Die TAH 1 ist mit der TAH 7 verbunden und bildet so die vierte Nord-Süd-Verbindung entlang des westlichen Teils des Kontinents.
Trans-African Highway 5 (TAH 5), Dakar-N’Djamena-Highway, 4.496 km, bekannt auch als Trans-Sahelian Highway, verbindet die westafrikanischen Staaten der Sahelzone. Ca. 80 % der Straßen sind fertig.
Trans-African Highway 6 (TAH 6), N’Djamena-Dschibuti-Highway, 4.219 km: Anschließend an TAH 5 verbindet er die östliche Sahelzone mit dem Indischen Ozean bei Dschibuti. Etwa dieser Verlauf wurde anfangs des 20. Jahrhunderts schon von der Kolonialmacht Frankreich angestrebt.
Trans-African Highway 7 (TAH 7), Dakar-Lagos-Highway, 4.010 km: auch Trans-West African-Coastal-Road genannt, zu ca. 80 % fertig. Diese Fernstraße ist mit der TAH 1 verbunden und bildet mit ihr eine zusätzliche Nord-Süd-Route an der Westseite des Kontinents.
Trans-African Highway 8 (TAH 8), Lagos-Mombasa-Highway, 6.259 km: Verbunden mit TAH 7 bildet diese Fernstraße eine 10.269 km lange Verbindung zwischen dem Osten und dem Westen Afrikas. Die östliche Hälfte des Lagos-Mombasa Highway ist in Kenia und Uganda fertiggestellt, wo sie teilweise als „Trans-Africa Highway“ bezeichnet wird (nur dort wird dieser Name allgemein gebraucht). Der westliche Teil in Nigeria, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik ist fast fertig, aber ein langes fehlendes Teilstück durch die Demokratische Republik Kongo verhindert die praktische Nutzung im Mittelteil.
Trans-African Highway 9 (TAH 9), Beira-Lobito-Highway, 3.523 km: Die westliche Hälfte ist fertig, aber dieser Weg durch Angola und den Süden des Kongo müsste dringend saniert werden.
Quellen: Karte von Wikipedia modifiziert