Land des Lächelns

Grüße aus dem afrikanischen Land des Lächelns. Obwohl Malawi zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört, strahlen die Menschen eine begeisternde Fröhlichkeit aus. Das mag vielleicht an dem traumhaften Malawi See, der wilden unberührten Bergwelt oder an dem fruchtbaren Boden liegen. Oder hat das noch einen anderen Grund?

Von Tansania sind wir bei Songwe über die Grenze nach Malawi gefahren. Wie nicht anders erwartet, wurde unsere Zollabfertigung auch hier in kürzester Zeit erledigt und wir fuhren bereits nach fünfzehn Minuten auf malawischen Straßen. Diese waren komplett leergefegt. Alle gingen zu Fuß oder fuhren mit dem Fahrrad, da es seit vielen Monaten in ganz Malawi keinen Diesel und nur vereinzelt Benzin an den Tankstellen zu kaufen gibt. Der Grund dafür ist, dass der Präsident Förder- und Entwicklungsgelder veruntreut hat und die Geberländer sämtliche Kredite für den Staat Malawi gestrichen haben. Natürlich hat mal wieder die Bevölkerung am meisten darunter zu leiden, den Präsidenten schien das wenig zu kümmern.  (Anmerkung: Kaum waren wir in Sambia, war der Malawische Präsident tot! Aus Quellen der BBC haben wir vernommen, dass er mit 78 Jahren einem Herzanfall erlag. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass wir mit diesem Vorfall nichts zu tun haben!).

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Somit gibt es in dem ganzen Land nur auf dem Schwarzmarkt für ca. 3 Euro den Liter Diesel zu kaufen. Und sobald eine Tankstelle wieder mit Benzin beliefert wird, stehen die Menschen in Dreierreihen über Stunden in der Schlange, um etwas von dem kostbaren Gut abzubekommen. Wir sahen häufiger Tanklastzüge am Straßenrand stehen, die den Einheimischen ein paar Liter unter der Hand verkauft haben. Wahrscheinlich  ist Tanklastfahrer momentan der gefährlichste Job in Malawi. Gut, dass wir uns in Tansania bereits mit 240 Litern reichlich eingedeckt haben, da wir vorher schon von dem Desaster wussten.

Unser erstes Ziel nach der Grenze war das Chitimba Camp direkt am nördlichen Teil des Malawi Sees. Die herzliche Begrüßung des holländischen Besitzers, gab uns sofort ein Gefühl des Willkommenseins. Die Campsite ist schön gelegen, am Sandstrand mit Blick auf den See. Wir sind dort zwei Tage geblieben und haben die Gegend und den See zu Fuß erkundet. Viele Einheimische saßen am Sandstrand, sich fröhlich unterhalten und die Kinder wild umherjagend.  Julian hatte in mehreren Nachtaktionen unsere Webseite gerettet, die irgendwelche Hacker missbraucht haben und unser Server geblockt wurde. Das Internet in Afrika ist sehr langsam und nur nachts einigermaßen zum Arbeiten zu benutzen.

Anschließend sind wir zu dem nur 14 km entfernten Lukwe EcoCamp mitten in den Bergen gefahren und fanden ein kleines Paradies vor. Alleine der Blick über die unberührte Bergwelt und den Malawisee war spektakulär. Der Besitzer ist ein Belgier und betreibt die Lodge, bzw. Campsite seit 12 Jahren. In der Zeit hat er einen traumhaften rein biologischen Garten mit den verschiedensten Salaten, Gemüse- und Früchtearten aus allen Herren Ländern angebaut und bietet diese in seinem Restaurant an. Wir stürzten uns abends regelrecht auf die Salatschüsseln und vor allem auf die Filetsteaks, die von besonders guter Qualität waren. Sogar der Kaffee wird im Garten selbst angebaut. Das zweite Hobby des Besitzers ist Möbeldesign. Er hat alle Möbel auf seinem Eco-Camp aus dem Holz seines Anwesens selbst gebaut. Alles ist natürlich gehalten und das ganze Anwesen wird nur mit Solarenergie betrieben. Da wir so begeistert waren von dem Eco-Camp und uns der Besitzer erzählt hat, dass die nur 2 km vor ihm liegende Mushroomfarm alle Ideen von ihm kopiert hat und ihm die Gäste regelrecht vor der Nase wegschnappt, hat sich Julian drangemacht und die Webseite neu gestaltet. Hier der Link zu der Webseite www.lukwe.com.  Wir blieben ganze fünf Nächte in dem Eco Camp und haben mehrere Bergwanderungen, u. a. nach Livingstonia und den Wasserfällen unternommen. Auch hier sahen wir überall fröhliche Familien zusammensitzen, die uns freudestrahlend zuwinkten. Zu dem nahegelegenen Nyika Nationalpark sind wir wegen der Regenzeit nicht hingefahren, da alle Tiere verstreut waren.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel haben wir uns bei Peoples in Mazuzu mit dem grandiosen Filet eingedeckt, das wir bei Lukwe EcoCamp gegessen haben.  Wirklich ein toller Tipp von dem belgischen Besitzer, den wir nur weitergeben können.

Weiter ging es dann zu der Makuzi Lodge, etwas südlicher des Malawi Sees. Die Campsite ist einsam gelegen in einer herrlichen Bucht mit schönem Sandstrand. Der Malawi See ist ca. 500 km lang und ein Traum von einem Gewässer mit tiefblauem Wasser und herrlichen Sandstränden. Allerdings gibt es im südlichen Teil des Sees die gefürchteten Bilharziose Würmer, die (bzw. die Larven) beim Schwimmen auf Menschen übertragen werden können. Wir hatten uns darauf verlassen, dass das Wasser bei der Makuzi Lodge, an der nördlichen Hälfte des Sees, noch davon befreit ist und ließen uns nicht davon abhalten mehrere Male am Tag zu schwimmen. Des Weiteren haben wir den Aufenthalt genutzt um mal wieder zu waschen und alles auf Vordermann zu bringen. Nach vier Tagen sind wir Richtung Süden entlang des Sees gefahren um danach Richtung Westen über Lilongwe nach Sambia einzureisen.

Wie am Anfang schon erwähnt, waren wir nicht alleine nur von der wunderschönen Landschaft Malawi’s begeistert sondern besonders von den Menschen. Die Einheimischen strahlten eine große Freude aus und wir wurden immer herzlichst begrüßt. Wir fühlten uns immer sehr willkommen. Bei der Armut der Menschen und den politischen Problemen ist das schon sehr verwunderlich. Durch den Tot des malawischen Präsidenten bleibt nun nur zu hoffen, dass sich die nächste Führung mehr für die Bevölkerung einsetzt und nicht wie alle anderen vorher in die eigene Tasche wirtschaften. Wie nicht anders zu erwarten ist das Bildungssystem (somit auch das Bildungsniveau) der Bevölkerung eine reine Katastrophe. Von der Wirtschaft und dem Tourismus ganz zu schweigen. Uns wurde erzählt, dass das Tourismus Marketing Budget des ganzen Landes gerade mal 2000 USD pro Jahr beträgt.  Da ist es kein Wunder dass Malawi unter Reisenden entweder gar nicht oder nur als Durchreiseland bekannt ist. Uns hat Malawi ausgesprochen gut gefallen und wir können es nur empfehlen.

Unsere Highlights:

  • Der paradiesische Malawisee
  • Die wunderschöne Bergwelt Malawis
  • Das grandiose Lukwe EcoCamp & Organic Gardens
  • Die fröhlichen Menschen in Malawi
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