Grundsätzlich sollten Schläuche in die Reifen montiert werden. Was in Europa meist überflüssig ist und meist auch nicht zulässig, sieht in Afrika ganz anders aus.
Schlauchlose Reifen können nach der Montage nur mit einem gewaltigen Stoß Pressluft aufgepumpt werden, weil sonst die Ränder des Reifens nicht luftdicht an der Felge anliegen. Sollte trotzdem mit Schlauchlosreifen gefahren werden, dann hilft folgender Trick:
Tipp: Nach der Reifenreparatur wird der schlauchlose Reifen auf die Felge montiert. Dann wird um den Reifen ein Spanngurt mit Ratsche gespannt. Jetzt den Spanngurt mit der Ratsche so lange spannen, bis der Radmantel ganz fest auf die Felge gedrückt wird. Der Effekt ist, dass sich der Mantel unten weitet und sich luftdicht an die Felge anlegt. Alternativ kann ein beschädigter schlauchloser Reifen unterwegs repariert werden, indem man einen Schlauch einzieht. Dazu muss man das nötige Material und vor allem das Wissen haben. Schlauchlose Felgen haben oft ein kleineres Ventilloch als Schlauchfelgen, so dass man ohne das Loch aufzubohren den Schlauch nicht montieren kann. Es gibt neuerdings, aber nur in Europa, auch Schläuche mit schmalen Ventilen. Sollte man in Afrika einen Schlauch kaufen müssen, kommt man meist um das Aufbohren der Felge nicht herum.
Sollte sich jemand die Arbeit mit der Montage der Schläuche zu Hause ersparen wollen, kann er auch unterwegs in einen beschädigten schlauchlosen Reifen einen Schlauch montieren. Das sollten sich aber nur Fahrer, die mit der Reifenmontage vertraut sind, erlauben. Alle anderen sollten es schon trainingsweise zu Hause, in Ruhe und unter mit Sicherheit angenehmeren Arbeitsbedingungen, üben.
Ein weiterer Grund, der für die Schläuche spricht:
Wenn der Rand einer Felge beispielsweise bei der Fahrt im Terrain verbogen wurde, kann ein schlauchloser Reifen nicht mehr anliegen und verliert Luft. Nur wenn sie einen Schlauch montieren, können sie den Reifen und die Felge weiter verwenden.
Trotzdem möchte ich einen Vorteil beim schlauchlosen Reifen nicht verschweigen. Im Grand Erg Oriental haben wir zwei Autos mit verschiedener Bereifung getestet.
Im schwierigen Sand sind wir dieselben Passagen mit extrem nied¬rigen Luftdruck gefahren.
Bei den Reifen mit Schläuchen haben sich die Ventile verschoben, weil durch die Motorkraft die Reifen bei stark vermindertem Luft¬druck (= kleinerer Anpresskraft) auf den Feigen verdreht wurden. Um die Ventile bei der Fortsetzung der Fahrt nicht abzuscheren, mussten wir die Reifen montieren und die Schläuche mit den geknickten Ventilen ausrichten.
Bei den schlauchlosen Reifen kam es ebenfalls zum Durchrutschen. Die Ventile blieben stehen, weil sie nicht mit einem Schlauch, sondern mit der Felge verbunden sind. Dabei ist aus dem Reifen fast keine Luft entwichen.
Lebensdauer von Autoreifen
Für alle Reifen gilt: Die Nutzungsdauer ist nach etwa zehn Jahren erreicht.
Auch wenn der Reifen noch tadellos aussieht oder kaum benutzt wurde. Das liegt daran, dass die Gummimischung mit der Zeit altert und einen Teil ihrer Fähigkeiten verliert. Hohe Temperaturen und Sonnenlicht beschleunigen den Alterungsprozess.