Bei einer Trans-Afrika Fernreise ist Malaria früher oder später ein wichtiges Thema. Da eine Malaria Prophylaxe nicht über einen langen Zeitraum eingenommen werden kann, ist die Mitnahme von Medikament zur notfallmäßigen Eigenbehandlung (Stand-by-Therapie) die beste Lösung.
Malaria, auch Sumpffieber oder Wechselfieber genannt ist eine Tropenkrankheit, die durch einen Einzeller verursacht wird. Die Stechmückenart (Anopheles) überträgt den Malariaerreger. Nach Stich durch eine infizierte Mücke kommt es zur Vermehrung des Malariaerregers in der Leber. Von dort werden die roten Blutkörperchen befallen mit erneuter Erregervermehrung. Das Ausschwemmen der Erreger in den roten Blutkörperchen in die Organe und das Platzen der befallenen roten Blutkörperchen führt schließlich zu den Symptomen der Malariaerkrankung.
Die Symptome der Malaria sind hohes, wiederkehrendes Fieber (> 38° C), Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, Kopfschmerzen, Gliederbeschwerden, Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Übelkeit und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Krankheit rasch zu Koma und Tod führen. Aber keine dieser Symptome sind allein für Malaria typisch. Das heißt, auch hinter einer Grippe kann sich eine lebensgefährliche Malaria verbergen.
Die für den Menschen gefährlichen Erreger sind Plasmodium falciparum, Plasmodium vivax, Plasmodium ovale, Plasmodium Malaria und Plasmodium knowlesi, die in verschiedenen Formen die Malaria auslösen können.
Es gibt vier verschiedene Malaria Erregertypen welche beim Menschen zur Erkrankung führen:
– Malaria tropica durch Plasmodium falciparum (in Afrika bis > 90 %) evtl. lebensbedrohlich
– Malaria tertiana durch P. vivax und P. ovale selten lebensbedrohlich
– Malaria quartana durch P. malariae – nicht lebensbedrohlich
Südlich der Sahara bis Namibia, Botswana und Südafrika ist überwiegend die gefährliche Malaria tropica zu finden. Sie kann, wenn sie nicht behandelt wird, schon in kurzer Zeit zum Tode führen. In diesen Gebieten wurden auch zahlreiche Resistenzen (Unempfindlichkeiten) gegen Chloroquin beschrieben. Nördlich der Sahara tritt Malaria viel seltener auf.
Charakteristisch für die Malaria tropica sind die hohe Parasitämie, die teils ausgeprägte Anämie und die oft vorkommenden neurologischen Komplikationen. Der Fieberverlauf bei der Malaria tropica ist meist rhythmisch, fehlt diese Fieberrhythmik, ist das kein Ausschlusskriterium einer Malaria tropica.
Medikamentenresistenz
Die Auswahl geeigneter Malariamedikamente wird durch das Auftreten von Medikamentenresistenzen immer schwieriger. Welche Medikamente zur Vorbeugung oder zur Notfallbehandlung (stand-by-Medikament) in Frage kommen, sollte man mit einem Arzt besprechen..
Malaria Verbreitung und Resistenzen. (Grafik von Wikimedia)
Malaria Diagnostizieren
Die zur Verfügung stehenden Malaria-Schnelltests (z. B. ICT Malaria P.F.®-Test, OptiMal®-Test) beruhen auf nachweisparasitenspezifischer Antigene. Ein negatives Ergebnis kann jedoch auch bei diesen Tests eine Malaria nicht ausschließen. Heutige Malariaschnelltests zeichnen sich durch eine einfache und sichere Handhabung sowie hervorragende Werte für Spezifität und Sensitivität aus. Malariaschnelltest können bis zu 30°C gelagert werden.
Insektenschutz
Der Insektenschutz ist der wichtigste Bestandteil der Malariavorbeugung. Dazu zählt das Tragen heller, hautbedeckender, langer Kleidung, der Aufenthalt in mückensicheren Räumen, sowie die Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln wie Icaridin oder DEET. Die zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern, und ähnlichem kann zusätzlichen Schutz bieten. Nach wie vor schützen sich jedoch viele Reisende nicht konsequent gegen Mücken.
Einer der effektivsten Schutzmaßnahmen gegen Malaria sind Mückennetze. Sie bestehen heute aus einem feinmaschigen Polyester- oder Nylonnetz. Dessen Maschen sind klein genug, um die Insekten am Eindringen zu hindern. Je kleiner die Maschenweite, desto höher der Schutz auch vor kleinen Insekten wie Sandmücken und ähnlichen, und desto geringer allerdings auch Luftaustausch und Komfort.
Moskitonetze, die mit Insektiziden behandelt sind wurden seit den 1980er Jahren für die Malariaprophylaxe verwendet. Diese insektizidbehandelten Bettnetze müssen allerdings nach wenigen Wäschen neu imprägniert oder ersetzt werden. Inzwischen wurden langlebigere imprägnierte Netze entwickelt. Hier sind die Insektizide mit einem chemischen Bindemittel so gebunden, dass bis zu zwanzig Wäschen oder mehr als drei Jahre Nutzungsdauer möglich sein können.
Meist werden für insektizidbehandelte Bettnetze Pyrethroide verwendet, die je nach erhaltener Dosis die Mücken abschrecken, ausschalten oder töten. Die WHO empfiehlt die Pyrethroide Permethrin, Deltamethrin und Alphacypermethrin. Insektizidbehandelte Bettnetze wirken nicht nur gegen fliegende, sondern auch gegen andere den Menschen angreifenden Insekten, wie Flöhe, Bettwanzen oder blutsaugende Raubwanzen.
Tipp: Es ist sinnvoll, auch das Dachzelt, sofern eines verwendet wird, mit Pyrethroide Permethrin, Deltamethrin und Alphacypermethrin zu imprägnieren, um einen noch besseren Schutz gegen Malaria zu erhalten.