Wenn ein Neufahrzeug oder ein Gebrauchtes für die Reise angeschafft wird ist es sinnvoll, sich über die Sonderausstattung eingehend Gedanken zu machen und sich zu informieren, da eine Nachrüstung oft mit erheblichen Mehrkosten verbunden oder gar nicht möglich ist. Bei den meisten Anbietern ist die Liste des Fahrzeugsonderzubehörs einige Seiten lang. Dazu zwei Dinge: erstens, man kann auch mit einem Serienfahrzeug „von der Stange“ durch Afrika fahren; z.B. mit Vierradantrieb lassen sich auch die letzten Winkel und schönsten Gegenden erkunden. Außerdem bietet der Vierradantrieb einiges an Sicherheit. Zweitens, man kann auch jahrelang sein Fahrzeug ausrüsten und niemals losfahren. Allerdings bieten einige Zusatzausstattungen mehr Sicherheit und Komfort.
Die Folgenden sind die Wichtigsten:
Klimaanlage (sehr angenehm aber nicht so wichtig)
Differentialsperre (sehr wichtig und teuer in der Nachrüstung)
Standheizung (sehr angenehm aber nicht so wichtig)
Unterfahrschutz (wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
Zyklonluftfilter (wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
Servolenkung (sehr angenehm aber nicht so wichtig)
Verbundglas (wichtig, teuer in der Nachrüstung)
wärmedämmendes Glas (sehr angenehm aber nicht so wichtig)
ABS (Nachrüstung meist nicht möglich)
Schallisolierung Motor/Getriebe (sehr angenehm aber nicht so wichtig)
Wasserpumpe mit größerer Leistung (wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
Drehzahlmesser (sehr wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
verstärkte Lichtmaschine (wichtig bei Betrieb von großen Batterien)
Stabilisatoren (weniger wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
HD- Stoßdämpfer (wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
verstärktes Fahrwerk (wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
Langstreckentank (wichtig, kann aber auch nachgerüstet werden)
Servolenkung
Wenn eine sehr hohe Last auf die Vorderachse des Fahrzeuges einwirkt (wie es bei voll beladenen Reisefahrzeugen oftmals der Fall ist) kann das Lenken bei niedrigen Geschwindigkeiten zu harter Arbeit werden. Aber auch im Gelände oder bei Benutzung der nicht so kräftigen Mitfahrerin, ist eine Servolenkung nur von Vorteil. Nachrüstung einer Servolenkung ist, wenn überhaupt, mit sehr hohen Kosten verbunden.
Zwar bleibt bei Ausfall der Servolenkung die Lenkbarkeit des Fahrzeuges erhalten, der dann benötige Kraftaufwand liegt aber um ein Vielfaches über dem ohne Servolenkung. Die Öldruckpumpe der Servolenkung hat meist eine sehr lange Lebensdauer, das Reparieren einer Servolenkung ist vor Ort meist nicht möglich. Öldruckpumpen haben eine sehr hohe Standzeit solange sie genügend Hydrauliköl haben. Es empfiehlt sich die Mitnahme des Hydrauliköls, sowie die regelmäßige Kontrolle unterwegs. Darüber hinaus sollten die Leitungen der Öldruckpumpe gegen Steinschlag gesichert werden.
ABS
Das Anti-Blockier-System (ABS) gewährleistet bei Vollbremsungen jederzeit die Lenkbarkeit des Fahrzeuges. Da hierbei auf befestigten Straßen, zusätzlich noch ein kurzer Bremsweg ermöglicht wird, spricht nichts dagegen. Nachteile sind bei unbefestigten Straßen zu erwarten, denn hier können durch blockierende Räder noch kürzere Bremswege erzielt werden als mit der modernsten Bremskraftregelung, da sich die stehenden Reifen in den Untergrund eingraben und die Erde wie einen Bremskeil vor sich herschieben. Eine Abschaltung der Anlage für Geländeeinsätze wäre daher zu überlegen und ist auch ohne viel Aufwand möglich.
Sollte das ABS unterwegs ausfallen, sind Ersatzteile meist nirgends zu bekommen, aber da die volle Funktion der konventionellen Bremsanlage jederzeit gewährleistet ist, besteht kein Grund, auf den Sicherheitsgewinn einer ABS-Anlage zu verzichten.