Ein herkömmlicher Geländewagen mit normalem Tank hat eine Reichweite von ca. 600 km. Diese Angaben beziehen sich aber nur auf „normale“ Verhältnisse. Dabei liegt der Verbrauch zwischen 10 und 12,7 Litern pro 100 km. Dies ändert sich, sobald man ins Gelände fährt. Besonders im Sand können Verbrauchswerte jenseits der 30 Liter Marke erreicht werden. Damit sinken die Reichweiten ohne extra Tank auf unter 300 Km.
Einige Geländewagen werden mit sogenannten „Long Range Tanks“ angeboten. Dabei werden Volumen von bis zu 140 Litern erreicht. Wenn das eigene Fahrzeug diese Tanks nicht serienmäßig eingebaut hat, gibt es folgende Möglichkeiten:
Ersatzkanister
Stabil, zuverlässig und seit langem bewährt sind die 20 Liter Stahlkanister der Bundeswehr. Kanister sind praktisch, wenn aus einem Fass oder einem anderen Fahrzeugtank getankt werden muss. Allerdings nehmen diese auch wertvollen Platz im Fahrzeug in Anspruch. Auch wegen der Geruchsbelästigung empfiehlt es sich, die Kanister außen am Fahrzeug anzubringen. Dabei bietet sich vor allem das Fahrzeugdach an. Dadurch wird aber der Schwerpunkt extrem weit nach oben verlegt; was der allgemeinen Fahrzeug-Stabilität nicht sehr förderlich ist. Bei der Einfuhr von Kraftstoff aus dem Ausland oder in andere Länder sind die entsprechenden Zollvorschriften zu beachten. In Deutschland darf ein EU-Bürger maximal 20 Liter Kraftstoff steuerfrei aus einem anderen EU-Land einführen. Der Kraftstoff darf aus Sicherheitsgründen nur in einem Kanister transportiert werden. Das Aufteilen auf mehrere Kanister ist verboten. Damit dienen herkömmliche Kraftstoffkanister nicht wirklich für Mengen jenseits der 60 Liter.
Zusatztanks mit außen Lüftung
Zusatztanks aus Eltex (Kunststoff) sind 0,3 bar druckgeprüft, CE-zertifiziert und werden mit TÜV-Druckbescheinigung geliefert! Zusatztanks für Fahrzeuge sind eintragungspflichtig wenn sie fest eingebaut werden. Sie bedürfen einer Abnahme durch eine technische Prüfstelle (TÜV/Dekra) wodurch zusätzliche Kosten entstehen. Bezüglich Einbauort und Befestigung sollten die Rahmenbedingungen mit der Prüfstelle vor dem Einbau abgeklärt werden. Baut man diese Tanks im Fahrzeug ein, haben sie den Vorteil, dass man sie von außen betanken kann (dafür ist ein wenig Bastelarbeit erforderlich). Ein zusälicher Vorteil ist, dass sie einen Anschluss für eine Be-, Entlüftung haben, der den Treibstoff-Geruch aus dem Fahrzeug verbannt. Wenn man diesen Tank mit einem Tank-Umschalter betreiben möchte (der bei Diesel-Fahrzeugen recht aufwendig ist, da der Rücklauf immer in den selben Tank laufen muss und ein zusätzlicher Tankgeber eingebaut werden sollte, da man Dieseltanks niemals ganz leer fahren sollte), gibt es die Möglichkeit, den Tank einfach umzufüllen. Dafür wird eine Kraftstoffpumpe benötigt.
Zum Umpumpen vom Zusatztank in den Haupttank darf aber auf keinen Fall eine Kraftstoffpumpe verwendet werden, die als Förderpumpen in Einspritzmotoren vorgesehen ist. Sie fördert zwar große Mengen Kraftstoff in kürzester Zeit, erreicht dabei aber einen Höchstdruck von bis zu 9 bar, die jeden Kraftstofftank zum Bersten bringen (Prüfdruck bei Tanks ist 0,3 bar). Brauchbare Pumpen, auch als Hardi-Pumpen bekannt (Preis ca. 65 Euro), werden von einigen Zubehörläden und ebenfalls von Expeditionsausrüstern angeboten. Je nach Saughöhe liefern diese Pumpen bei einem Höchstdruck von 0,3 bar ca. 100 Liter in der Stunde.
Tipp: Haben beide Tanks die gleiche Einbaulage, ist es am einfachsten, sie parallel zu schalten und die Befüllung weiterhin über den Haupttank laufen zu lassen, was auch den Vorteil hat, dass kein zusätzlicher Tankgeber benötigt wird.
Fest eingebauter Unterflurtank
Die exklusivste Variante, um mit dem Fahrzeug große Strecken zu überbrücken, ist ein fest eingebauter Zusatztank. Einige Fahrzeughersteller bieten diese Langstreckentanks schon ab Werk als Zusatzausstattung an; andernfalls wenden Sie sich an einen Tankbauer, der für verschiedene Fahrzeuge Zusatztanks anbietet. Teuer wird es auf alle Fälle dann, wenn der gewünschte Tank von den Standardmodellen abweicht, wie sie etwa für Kleintransporter angeboten werden. Müssen dann noch verwinkelte Hohlräume im Fahrzeug ausgenutzt werden, um dort Kraftstoff unterzubringen, wird die Sache fast unbezahlbar. Besitzer von Kleintransportern auf LKW-Basis sind dabei noch am besten dran, denn hier ist es meistens ohne Probleme möglich, einfach einen Zusatztank anzubauen.
Die meisten Unterflurtanks werden aus VA Stahl geschweißt. Zu beachte ist, dass es diese Tanks mit und ohne ABE von TÜV gibt.